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Ein Lieferant vom Mississippi
Elvis Costello spricht im Interview über die Hintergründe seines jüngsten Albums"The Delivery Man", das er auf der aktuellen Tournee mit seiner Band The Imposters vorstellt.
Sie leben inzwischen in New York City. Ihr Album "The Delivery Man" nahmen sie aber in den Südstaaten auf. Warum?
So ein Ortswechsel holt dich einfach aus der gewohnten Umgebung und aus dem üblichen Rhythmus heraus. Die Songs hatte ich bereits geschrieben, und das Gefühl dieser Stücke
tendierte ganz offensichtlich in Richtung Süden. Da gibt es das großartige Studio Sweet Tea in Oxford, Mississippi. Ich wusste, dass das Studio für bestimmte Songs wie "Button My Lip" und "Bedlam", die ziemlich aggressiv sind, genau richtig sein würde. Auf unserer letzten Tour mit den Imposters hatten wir einen Auftritt in Birmingham, Alabama. Das war das erste Mal seit 25 Jahren. Und dieser Auftritt hat mich nachdenklich gemacht. Ich habe mich dort sehr viel lockerer gefühlt als bei meinen ersten Auftritten im Süden. Außerdem haben sich die Dinge dort im Laufe der Jahre auch gewaltig verändert.
Das ist auch der Grund, warum Sie die neuen Songs in dieser Südstaaten-Stimmung geschrieben haben?
Ich weiß nicht. Als ich damals da unten war, habe ich gerade die Songs für das Album "North" geschrieben. Und die waren natürlich vollkommen anders. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich einfach noch einmal dahin zurückkommen wollte. Ich war gelegentlich in Nashville, aber nur selten in Memphis. In den späten 70er- und frühen 80er-Jahren wäre es einfach nicht besonders taktvoll gewesen, dort mit meinem Namen aufzukreuzen.
Weil Elvis Presley damals, im Jahr 1977, gestorben ist? Hat das wirklich Ihre Entscheidung beeinflusst?
Natürlich, das war eine delikate Angelegenheit. Die Leute waren wegen Elvis emotional aufgewühlt. Später haben wir dort Club-Shows gegeben, das hat Spaß gemacht. Die Leute kennen längst den Unterschied zwischen mir und Elvis Presley. Der ist schließlich nicht zu übersehen (lacht). Sie wissen, dass mein Künstler-Vorname kein Ausdruck mangelnden Respekts ist. Wir haben dort unten einige Freunde gewonnen.
Es gab jedenfalls genug Gründe, das Album als Antwort auf Ihr letztes Album "North" tatsächlich "South" zu nennen.
Das sollte natürlich ein Scherz sein. Als wir zum ersten Mal ein paar der neuen Songs live gespielt haben, dachte ich mir, dass es mir die Leute bestimmt glauben, wenn ich ihnen erzähle, dass das neue Album "South" heißen wird. Und sie haben es geglaubt (lacht). Der Titel "The Delivery Man" passt trotzdem besser zu der Geschichte, die sich durch das ganze Album zieht.
Wie sehen die Grundzüge dieser Geschichte aus?
Es geht um das Leben von vier Personen. Da gibt es Vivian und Geraldine, die ihre Tochter Ivy aufzieht. Und da gibt es Abel, den "Delivery Man", den Lieferanten. Und jede der drei Frauen hat ihre eigene Vorstellung von Abel. Für jede von ihnen ist er etwas anderes.
"In a certain light he looked like Elvis. In a certain way he feels like Jesus" heißt es da im Refrain des Songs "The Delivery Man". Elvis ist in diesem Fall Elvis Presley?
Ja, ich denke schon. Aber da müssen Sie die Damen schon selbst fragen. Ich habe auch noch ein paar andere Songs, die zu der Geschichte von "The Delivery Man" gehören. Die werde ich vielleicht für mein nächstes Album aufnehmen. Und vielleicht werden wir dann eine große Broadway-Show daraus entwickeln (lacht). Man könnte alles daraus machen.
Im August 2004 sind Sie 50 Jahre alt geworden, was Sie mit drei sehr unterschiedlichen Konzerten im New Yorker Lincoln Center gefeiert haben. Das erste Konzert mit einem Jazz-Orchester, das zweite Konzert mit Ihrer aktuellen Rockband The Imposters. Und der dritte Abend mit dem Brooklyn Philharmonic Orchestra und Ihrer neuen Orchesterkomposition "Il Sogno". Das dürfte selbst für einen Künstler wie Elvis Costello, dem schon allerhand Ehrungen zuteil wurden, etwas Besonderes gewesen sein…
Ja, das war etwas Besonderes. Ich habe in New York inzwischen gemeinsam mit meiner Frau (Sängerin Diana Krall) einen festen Wohnsitz. Und ich hatte noch nie zuvor ein richtiges Heim in Amerika. Ich habe immer noch einen kleinen Wohnsitz in Dublin und außerdem verbringen wir einige Zeit British Columbia, in Kanada. Meine Frau hat dort ein Haus, und das ist ein wunderschönes Fleckchen Erde. In dieser Beziehung haben wir sehr viel Glück (lacht), aber wir arbeiten auch sehr hart daran, uns diese Dinge zu bewahren. Jedenfalls war es eine große Gelegenheit, die sich mit dem Lincoln Center geboten hat, und wir haben die Gelegenheit genutzt. Wir haben drei sehr unterschiedliche Konzerte gegeben, und keines der drei Konzerte war auf eine Wiederherstellung der Vergangenheit ausgerichtet. Wir haben die Vergangenheit genutzt, um einen Rahmen für die Zukunft zu setzen. Ich sehe lieber nach vorn. Es gibt für mich noch sehr viel zu tun, und ich fühle mich noch sehr gut. | Interview: Michael Tschernek
So, 30.01. | 21 Uhr | Mousonturm Frankfurt | Waldschmidtstraße 4 | Tel. 40589520
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Zur Person
Elvis Costello ist ein echtes Liverpooler Kind, geboren am 25.08.1954 als Declan Patrick MacManus. Den Künstlervornamen hat er sich tatsächlich von Presley geborgt, "Costello" dagegen war der Mädchenname seiner Großmutter väterlicherseits. Gleich sein Debütalbum "My Aim Is True" (1977) kam bei Kritikern und Publikum gut an. Seitdem hat Elvis Costello vornehmlich mit seiner Band The Attractions fast jährlich ein neues Album veröffentlicht. Dabei erweiterte der oft als begnadet bezeichnete Songwriter sein musikalisches Spektrum mit fast jeder Veröffentlichung, von Rock, Soul, Country und Jazz bis zur avantgardistischen und klassischen Kompositionsmusik. Neben seinem Stammmusiker, dem Keyboarder Steve Nieve, hat er unter anderem mit dem Brodsky Quartett, dem Charles Mingus Orchestra, mit Burt Bacharach und der schwedischen Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter gearbeitet. Im vergangenen Jahr veröffentlichte Costello mit "Il Sogno" sein erstes Orchesterwerk, aber eben auch das Rockalbum "The Delivery Man", eingespielt mit seiner derzeitigen Band The Imposters. Es heißt, die derzeitigen Konzerte seien geprägt von den Rock-, Folk-, Country- und Bluesstücken des aktuellen Albums "The Delivery Man", gut vermischt mit vielen früheren Costello-Hits. | plf
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Google translation
A supplier of the Mississippi
Elvis Costello speaks in the interview about background its youngest Albums"The Delivery one ", which he presents on the current tour with its volumes The Imposters. They live in the meantime in New York town center. They took up its album "The Delivery one" however in the Southern States.
Why? Such a local change takes you out simply of the used environment and of the usual rhythm. I had already written the Songs, and the feeling of these pieces tended completely obviously toward the south. There there is the great studio Sweet Tea in Oxford, Mississippi. I knew that the studio for certain Songs would be exactly correct like "Button My Lip" and "Bedlam", which are rather aggressive. On our last route with the Imposters we had an appearance in Birmingham, Alabama. That was the first time for 25 years. And this appearance made me thoughtful. I felt there very many looser than with my first appearances in the south. In addition the things changed there in the course of the years also enormously.
That is also the reason, why you wrote the new Songs in this Southern State tendency?
I do not know. When I at that time there down was, I had written the straight Songs for the album "North". And those were naturally perfectly different. But I had the feeling that I wanted to return simply again there. I was occasionally in Nashville, but only rare in Memphis. In the late 70's and early 80's-years it would have been simply not particularly tactful to up-cross there with my name. Because Elvis Presley died at that time, in the year 1977? Did that really affect your decision? Naturally, that was a delicate affair. The people were emotional turned up because of Elvis. Later we gave club Shows, made that fun there. The people know long the difference between me and Elvis Presley. That is not to finally survey (laughs). They know that my artist first name is not expression of respect lacking. We won there down some friends. There were anyhow enough reasons to actually call the album as answer to your last album "North" "South". That should be naturally a joke. When we played for the first time the few new Songs live, I imagined that the people believed certainly it to me, if I tell them that the new album "South" will be called. And they believed it (laughs).
The title "The Delivery one" fits nevertheless better the history, which pulls itself by the whole album. How do the fundamentals of this history look?
It concerns the life from four persons. There there is to Vivian and Geraldine, which draw its daughter up Ivy. And there there is Abel, the "Delivery one", the suppliers. And everyone of the three women has their own conception of Abel. For everyone of them it is something else. "in A certain he looked like Elvis light. In A certain way he feels like Jesus "is called it there in the Refrain of the Songs" The Delivery one ".
Elvis is in this case Elvis Presley?
Yes, I think already. But there you must ask the ladies. I have also still another few other Songs, which to the history of "The Delivery one" belongs. Perhaps I will take up those for my next album. And perhaps we will then develop a large Broadway Show from it (laughs). One could make everything from it.
In August 2004 you became 50 years old, which you with three very different concerts in New Yorker Lincoln celebrated the center. The first concert with a jazz orchestra, the second concert with your current skirt volume The Imposters. And the third evening with the Brooklyn Philharmonic Orchestra and its new orchestra composition "IL Sogno". That might have been even for an artist such as Elvis Costello, which already a great deal honours assign became, something special...
Yes, that was something special. I have a firm domicile in New York in the meantime together with my wife (singer Diana Krall). And I had never before a correct home in America. I have still a small domicile in Dublin and in addition to spend we some time British Columbia, in Canada. My wife has there a house, and that is a beautiful small spot earth. In this relationship we have very much luck (laughs), but we work also very hard to retain to us these things. Anyhow it was a large opportunity, which ordered itself with the Lincoln center, and we used the opportunity. We gave three very different concerts, and none of the three concerts was aligned to a re-establishment of the past. We used the past, in order to set a framework for the future. I see rather forward. There is still very much to do for me, and I feel still very good