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Elvis Costello: Unfaithful Music & Soundtrack Album
Manche haben Declan Patrick MacManus noch als quirligen Anzugträger mit Kassengestell auf der Nase in Erinnerung, als eine Art Anti-Buddy-Holly. Damals, Ende der 70er-Jahre, als die Stil-Kreuzungen aus Pop, New Wave, Punk und schwarzer Musik sich zu immer neuen Synergien zusammentaten, war Elvis Costello, so MacManus' Pseudonym, der Künstler der Stunde. Dass er, mit nunmehr 61 Lebensjahren, ebenso unkonventionell mit der Feder zu Hand gehen kann, bewies erneut vor kurzem seine Autobiografie "Unfaithful Music & Disappearing Ink", die auf annähernd 800 Seiten Costello-typisch unberechenbare Anekdoten des Meisters in 36 Kapiteln gruppiert. Begleitend zu dieser überaus unterhaltsamen Schwarte hat Costello nun eine musikalische Werkschau zusammengestellt, die er sinngemäß "Unfaithful Music & Soundtrack Album" nennt.
Costellos Reiz liegt in der Ambivalenz seines Schaffens. Jacket und Buchhaltergesicht stehen im Gegensatz zu den oft zynischen Texten und der von Neugier, Experimentierfreude und Sorglosigkeit geprägten Stilvielfalt auf jedem neuen Longplayer des Londoners. Im Laufe der Jahrzehnte gelangen Costello immer wieder überraschende Weiterentwicklungen seines Pop-Schaffens, das er stets intelligent mit Blues, Country, Ska oder Soul vermengte. Kollaborationen mit Burt Bacharach, Jazz-Querdenker Bill Frisell, New Orleans-Urgestein Allen Toussaint oder den HipHop-Experimentierern von The Roots festigten Costellos Ruf als genialen Freigeist.
38 Songs wurden nun aus vier Jahrzehnten Karriere extrahiert, darunter Bekanntes wie "Oliver's Army", "Watching The Detectives" oder "Shipbuilding", sowie Einblicke in oben genannte musikalische Partnerschaften. Fans werden indes die Raritäten interessanter finden: Die fragile Live-Version "Accidents Will Happen" von 1978, die eine gelungene Album-Eröffnung garantiert, sowie das rührende semi-akustische Demo "Veronica" von 1991. Zuvor gänzlich unveröffentlicht waren indes nur zwei Songs: "April 5th" (2008) mit Johnny-Cash-Tochter Rosanne und Kris Kristofferson und das frühe Demo "I Can't Turn It Off" aus dem Jahre 1975, als Elvis Costello sich noch D.P. Costello nannte.
Abgerundet wird der gelungene Costello-Bauchladen von einer vierminütigen Lesung des Meisters selbst, deren Text übrigens nicht im Buch vorkommt. Dazu kommen zahlreiche Fotos aus dem Familienalbum und alle Songtexte im Booklet.
Elvis Costello auf Tournee:
21.05.2016, Laeiszhalle, Hamburg
Bewertung: ausgezeichnet
teleschau - der mediendienst
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